Irgendwann muss ein jeder Tramper das notwendige Handwerkszeug lernen, um im Busch (also in der Wildnis) überleben zu können. In Neuseeland ist das ja viel kritischer als in Deutschland, da Deutschland viel dichter (und auch relativ gleichmäßig dicht) bevölkert ist als Neuseeland. Wenn man berücksichtigt, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung in Neuseeland im Einzugsgebiet der Stadt Auckland leben, wird klar, dass auf der restlichen Landfläche (über 265.000 km2) weniger als 3 Millionen Menschen leben. Damit ist die Bevölkerungsdichte etwa die Hälfte von der in Schweden.
Aus diesem Grund ist es nicht ganz unwesentlich wichtig gut vorbereitet zu sein und diese Vorbereitungsarbeit ist das Ziel der „bush school“. Was muss ich mitnehmen? Wie bereite ich mich vor? Wie kann ich mich orientieren? Wie richtige ich eine Karte richtig aus? Wie lese ich die Karte richtig? Wie plane ich meine Route? Wie packe ich meine Tasche? Wie baue ich mir eine Notunterkunft in der Wildnis um warm zu bleiben? Welche Nahrungsmittel eignen sich gut für längere Ausflüge? Wie schützte ich mich vor Unterkühlung? etc.
Nur um ein Beispiel auszuführen: In der Region von Auckland ist die Abweichung des geografischen Nordpoles vom magnetischen Nordpol 20°. Diese relativ große Abweichung liegt daran, dass der magnetische Südpol fast 3.000 km vom geografischen Südpol entfernt ist (Südpol). Die Karte einfach nach dem Kompass auszurichten reicht deshalb nicht aus, denn es muss eine Korrektur für diese Abweichung eingerechnet werden.
Auf der Tour selbst haben wir dann mal ausprobiert, wie gut es sich durch Sümpfe waten lässt. Das Ergebnis ist erstaunlich: Man wird nass und das Wasser ist nicht sehr sauber, aber man kommt doch ganz gut voran (vorausgesetzt man kann im Sumpf noch stehen). Da wo man nicht mehr stehen kann ist dann aber sowieso auch kein Sumpfgras. Sumpfgras ist das größte Hindernis. Und wenn da kein Sumpfgras ist, dann kann man auch wieder schwimmen. Das klappt zwar in Schuhen nicht sonderlich gut, aber die Rucksäcke sind erstaunlicherweise überhaupt kein Hindernis. Die schwimmen nämlich von alleine oben, sogar so gut, dass man sich daran festhalten kann, wie an einem Stück Holz. Das ganze setzt natürlich voraus, dass man seine Sachen wasserdicht im Rucksack verstaut hat.
Zum Abendbrot gab es dann Pasta, und ja, wir haben unseren Kram auch wieder aufgeräumt. Das geht so weit, dass man immer und ganz selbstverständlich seinen Müll mit zurück nimmt. Ein Grund mehr weniger Verpackungen überhaupt erst mitzunehmen.
Dieser Ausflug selbst hat uns von Whatipu (A) durch den Sumpf (B) zum Nachtlager im Paraha Valley (C). Und am nächsten Tag über den Gibbons Track zurück zum Parkplatz in Whatipu (A) geführt.
Auf dem Rückweg auf dem Gibbons Track hatten wir dann eine tolle Aussicht über die Klippen der Waitakere Ranges und das Sumpfland, das wir gerade am Tag zuvor durchquert hatten.
Insgesamt mal wieder ein sehr schöner und interessanter Ausflug. Ich freue mich schon aus nächste Wochenende…
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